
Stellen Sie sich vor: Es ist Sonntagabend, 22 Uhr. Ihre CNC-Maschinen laufen auf Hochtouren, produzieren präzise Teile für den Montagmorgen – und Sie? Sie genießen den wohlverdienten Feierabend mit der Familie. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Mit der richtigen Prozessüberwachung wird dieser Traum zur profitablen Realität.
Die mannlose Fertigung ist längst keine Zukunftsmusik mehr. Kleine und mittlere Betriebe (KMU) automatisieren ihre Fertigung mit kompakten Systemen für das automatisierte Be- und Entladen von Werkzeugmaschinen und erschließen damit neue Kapazitäten. Doch der Schlüssel zum Erfolg liegt nicht allein in der Automation – er liegt in der intelligenten Überwachung Ihrer Prozesse. Ohne die wachsamen “digitalen Augen” moderner Überwachungssysteme wird die Nachtschicht schnell zum kostspieligen Albtraum.
Hand aufs Herz: Die Vorstellung, dass Ihre teuren CNC-Maschinen unbeaufsichtigt laufen, bereitet Ihnen Bauchschmerzen? Das ist völlig verständlich. Ein unentdeckter Werkzeugbruch kann nicht nur zu Ausschuss führen, sondern im schlimmsten Fall Ihre Spindel zerstören – ein Schaden, der schnell fünfstellige Summen erreicht.
Die Herausforderung für KMU besteht darin, ein Überwachungssystem zu finden, das zuverlässig arbeitet, ohne dabei das Budget zu sprengen. Unkomplizierte Großaufträge entstehen mannlos in sogenannten Geisterschichten – aber nur, wenn die Prozesssicherheit stimmt. Die gute Nachricht: Moderne CNC-Steuerungen bieten bereits viele Basisfunktionen, die Sie für den Start nutzen können.
Bevor wir tiefer einsteigen, eine wichtige Unterscheidung: Bei der mannlosen Fertigung läuft die Produktion komplett autonom über definierte Zeiträume. Die mannsarme Fertigung hingegen arbeitet mit reduziertem, aber noch präsentem Personal. Für KMU ist oft der schrittweise Übergang von mannsarm zu mannlos der praktikabelste Weg.
Die psychologische Komponente ist dabei nicht zu unterschätzen. Als Geschäftsführer oder Produktionsleiter müssen Sie darauf vertrauen können, dass Ihre Systeme zuverlässig arbeiten. Genau hier setzt moderne Prozessüberwachung an: Sie gibt Ihnen die Kontrolle zurück – nur eben digital und rund um die Uhr.
Nicht jeder Parameter ist gleich wichtig. Konzentrieren Sie sich auf die Überwachungsgrößen, die wirklich einen Unterschied machen:
Der Werkzeugverschleiß entwickelt sich schleichend, der Werkzeugbruch kommt plötzlich – beides kann teuer werden. Je nach Bauteil und zu bearbeitendem Material kommen wir auf Zykluszeiten von durchschnittlich sieben Minuten pro Teil – da summiert sich Ausschuss schnell.
Was überwachen?
Praktischer Grenzwert: Ein Kraftanstieg von 20-30% gegenüber dem Referenzwert deutet auf Verschleiß hin. Bei plötzlichem Kraftabfall über 50% liegt meist ein Bruch vor.
Für besonders anspruchsvolle Anwendungen, etwa in der Hartbearbeitung oder bei sehr teuren Werkstücken, können spezialisierte Schnittkraftsensoren für die präzise Werkzeugüberwachung in der Zerspanung die steuerungsinternen Funktionen ergänzen. Diese externen Systeme bieten oft eine höhere Empfindlichkeit und können selbst kleinste Werkzeugausbrüche zuverlässig detektieren.
Ihre Spindel ist das teuerste Verschleißteil der Maschine. Eine Überlastung verkürzt die Lebensdauer drastisch, ein Crash kann zum Totalausfall führen.
Was überwachen?
Praktischer Grenzwert: Warnung bei 80-90% Nennlast, Alarm und Stopp bei über 100% für mehr als 5 Sekunden.
Ungewöhnliche Vibrationen sind oft das erste Anzeichen für Probleme. Moderne Steuerungen bieten hier bereits integrierte Lösungen.
Was überwachen?
Praktischer Ansatz: Nutzen Sie die umfassende adaptive Vorschubregelung (AFC), die dynamische Kollisionsüberwachung (DCM), die aktive Ratterunterdrückung (ACC) sowie spezifische Zyklen zur Prozessüberwachung, die moderne Steuerungen bereits mitbringen.
Mit zuverlässiger In-Prozess-Kontrolle werden Nacht- und Wochenendschichten möglich. Integrierte Messtaster prüfen kritische Maße direkt nach der Bearbeitung.
Was messen?
Praktischer Tipp: Beginnen Sie mit Stichproben (jedes 5. oder 10. Teil) und erhöhen Sie die Frequenz bei kritischen Merkmalen.
Ohne ausreichende Kühlung ist der Werkzeugbruch programmiert. Die Überwachung ist einfach, aber essenziell.
Was überwachen?
Ein Alarm allein reicht nicht – entscheidend ist die richtige Reaktion. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen:
Stufe 1: Information
Stufe 2: Warnung
Stufe 3: Kritischer Alarm
Stufe 4: Notfall
Ein Lohnfertiger produziert Aluminiumgehäuse in einer automatisierten Zelle. Die Spindellast steigt kontinuierlich:
Diese gestufte Reaktion verhindert Totalausfälle und ermöglicht planbare Eingriffe.
Lassen Sie uns Klartext reden: Was kostet es und was bringt es? Hier zwei realistische Szenarien aus der Praxis:
Ausgangslage:
Jährliche Einsparungen:
Amortisation: 6-7 Monate
Ausgangslage:
Jährliche Einsparungen:
Amortisation: 14-15 Monate
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: KI-Investitionen amortisieren sich oft schneller als Sie denken. Besonders wenn Sie die eingesparten Personalkosten und den gewonnenen Wettbewerbsvorteil einrechnen.
Rom wurde nicht an einem Tag erbaut – und Ihre mannlose Fertigung auch nicht. Hier der bewährte Stufenplan:
Nicht zu unterschätzen ist die Bedeutung einer soliden Maschinenbasis. Steife und schwingungsarme 5-Achs-Bearbeitungszentren mit integrierter Überwachungstechnologie liefern von Haus aus sauberere Signale. Eine Maschine mit 35-60% höherer Steifigkeit und bis zu 35% mehr Masse minimiert das “Grundrauschen” und macht feine Prozessabweichungen früher erkennbar.
Bedenken Sie auch: Eine fertigungsgerechte Bauteilkonstruktion für stabilere und überwachungsfreundliche Prozesse trägt ebenfalls zur Prozesssicherheit bei. Vermeiden Sie unnötig dünne Wände oder schwer zugängliche Features – das reduziert den Überwachungsaufwand von vornherein.
Der Erfolg steht und fällt mit Ihrem Team. Kommunizieren Sie klar: Die Überwachungstechnik ersetzt keine Arbeitsplätze, sondern macht diese interessanter. Ihre Fachkräfte werden von monotonen Kontrollaufgaben entlastet und können sich auf Optimierung und Problemlösung konzentrieren.
Die Entwicklung der Prozessüberwachung schreitet rasant voran. Was heute noch Zukunftsmusik ist, wird morgen Standard sein.
Ein praktisches Beispiel: KI-gestützte Prozessoptimierung und Predictive Maintenance sind bereits heute für KMU nutzbar. Ein Lohnfertiger mit zehn CNC-Maschinen reduzierte seine jährlichen Ausfallkosten von 30.000 auf 7.500 Euro.
Setzen Sie auf modulare Systeme, die mitwachsen können. Eine moderne CNC-Steuerung mit offenen Schnittstellen ist die halbe Miete. Idealerweise ist die Maschine bereits für Messtaster vorbereitet. Bei POS bedeutet Vollausstattung als Standard, dass diese Vorbereitungen bereits vorhanden sind.
Kombinieren Sie dies mit kostengünstigen und flexiblen POSrobo Automationslösungen für längere mannlose Laufzeiten, und Sie haben eine zukunftssichere Basis geschaffen.
Die Prozessüberwachung in der mannlosen CNC-Fertigung ist kein Hexenwerk – sie ist eine lohnende Investition in Ihre Zukunft. Mit den richtigen Parametern im Blick, durchdachten Alarmstrategien und einer schrittweisen Herangehensweise erschließen Sie neue Kapazitäten und steigern Ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig.
Der Schlüssel liegt in der richtigen Kombination aus zuverlässiger Maschinentechnik, intelligenter Überwachung und motivierten Mitarbeitern. Präzisionsteile in der Lohnfertigung wirtschaftlich und prozesssicher zu produzieren wird mit moderner Prozessüberwachung zur planbaren Realität.
Ihre nächsten Schritte:
Die Zukunft gehört den Unternehmen, die flexibel, effizient und rund um die Uhr produzieren können. Mit durchdachter Prozessüberwachung machen Sie den entscheidenden Schritt in diese Richtung. Ihre Wettbewerber tun es bereits – wann starten Sie?
Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie Sie Ihre mannlose Fertigung mit der passenden Überwachungstechnologie zum Erfolg führen. Kontaktieren Sie unsere Experten für eine individuelle Beratung – wir sprechen Ihre Sprache und kennen Ihre Herausforderungen.
Viel Erfolg und heiße Späne!
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Mein Name ist Michael Helle, begeisterter Maschinenbauer und Inhaber von POS. In unserem Blog gibt es wertvolle Tipps für mittelständische CNC Anwender. Von Lohnfertigung bis Sondermaschinenbau: Für jeden ist etwas dabei – egal, ob Sie auf einer POS oder einem anderen CNC Bearbeitungszentrum arbeiten.
Wir sind POS. CNC Fräsmaschinen Hersteller und Produzent leistungsfähiger Bearbeitungszentren engineered in Germany.
Vollausstattung ist unsere Grundausstattung: Wir haben fast alle denkbaren Optionen bereits in der Standardausstattung unserer CNC Bearbeitungszentren.
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Das ist POS Maschinenbau mit Reserven: