
Seien wir mal ehrlich: Späne sind der Feind jeder automatisierten Fertigung. Sie verstopfen Förderer, wickeln sich um Werkzeuge, ruinieren Oberflächen und bringen Ihre teure Automation zum Stillstand – meist nachts um drei, wenn keiner da ist. Klingt bekannt? Dann sind Sie hier genau richtig.
Heute geht es um ein Thema, das viele unterschätzen, aber jeden erfolgreichen Lohnfertiger und Sondermaschinenbauer betrifft: das Spanmanagement. Ich zeige Ihnen, wie Sie Ihre Späne in den Griff bekommen, Stillstände vermeiden und dabei noch Geld sparen. Und das Beste: Die Lösungen sind oft einfacher, als Sie denken.
Stellen Sie sich vor: Sie haben gerade in eine moderne CNC-Maschine investiert, vielleicht sogar mit Roboter für die mannlose Fertigung. Alles läuft wie geschmiert – bis die ersten langen Aluminiumspäne sich zu einem undurchdringlichen Knäuel formen. Der Späneförderer streikt, die Maschine stoppt, und Ihre schöne Nachtschicht-Produktion ist dahin.
Die Realität ist hart: Späneansammlungen sind eine der häufigsten Störungsursachen in automatisierten Zellen. Und jede Störung kostet bares Geld. Bei den üblichen Maschinenstundensätzen summiert sich das schnell. Ein verstopfter Förderer hier, ein Werkzeugbruch durch Spänerückschnitt dort – und schon sind Sie bei mehreren tausend Euro Verlust im Monat.
Was viele nicht auf dem Schirm haben: Die offensichtlichen Stillstände sind nur die Spitze des Eisbergs. Schauen wir uns die wahren Kostentreiber an:
Werkzeugverschleiß durch Spänerückschnitt: Wenn Späne nicht sauber abgeführt werden, schneidet das Werkzeug sie mehrfach. Das ist, als würden Sie mit einem stumpfen Messer schneiden – es geht, aber nicht lange. Die Standzeiten Ihrer teuren Werkzeuge können sich halbieren. Bei Werkzeugkosten von 12.000 Euro im Jahr macht das schnell 600 Euro Mehrkosten – minimum.
KSS-Verschmutzung: Späne im Kühlschmierstoff sind wie Sand im Getriebe. Der KSS verliert seine Schmierwirkung, Pumpen und Düsen verstopfen. Statt alle sechs Monate müssen Sie alle drei Monate komplett wechseln. Pro Maschine und Wechsel sind das locker 300 Euro extra.
Qualitätsprobleme: Späne, die sich ums Werkstück wickeln oder in Bohrungen festsetzen, ruinieren Oberflächen. Bei hochwertigen Teilen aus dem Sondermaschinenbau kann ein einziger Kratzer einen Schaden von mehreren tausend Euro bedeuten.
Nicht alle Späne sind gleich. Manche lassen sich problemlos abführen, andere sind der pure Horror für jede Automation. Hier die wichtigsten Unterschiede:
Lange, zusammenhängende Bandspäne entstehen vor allem bei zähen Materialien wie Stahl oder Aluminium. Sie wickeln sich um alles, was sich dreht – Werkzeuge, Spindeln, Förderschnecken. Wirrspäne sind noch schlimmer: verworrene Knäuel, die jeden Förderer zum Kapitulieren bringen.
Kurze, bröckelige Späne sind der Traum jedes Automatisierers. Sie fallen sauber ab, lassen sich leicht fördern und brauchen wenig Platz im Container. Das Ziel muss sein, möglichst solche Späne zu erzeugen.
Die gute Nachricht: Sie haben es in der Hand. Mit den richtigen Maßnahmen verwandeln Sie problematische Bandspäne in handliche Bruchspäne:
Werkzeuge mit Spanbrecher: Der effektivste Weg. Moderne Wendeschneidplatten haben spezielle Geometrien, die den Span gezielt brechen. Die Investition lohnt sich fast immer.
Schnittparameter optimieren: Ein höherer Vorschub führt zu dickeren Spänen, die leichter brechen. Die richtige Balance zwischen Schnittgeschwindigkeit, Vorschub und Schnitttiefe ist entscheidend – hier hilft nur testen.
Hochdruck-Innenkühlung (IKZ): Mit 20 bar oder mehr spülen Sie nicht nur Späne weg, sondern unterstützen auch den Spanbruch. Besonders bei Tieflochbohrungen und automatisierter Fertigung unverzichtbar.
Der Markt bietet eine Vielzahl von Lösungen. Aber was taugt wirklich für KMU? Hier meine Einschätzung aus der Praxis:
Scharnierbandförderer sind die Arbeitspferde der Branche. Robust, zuverlässig und für die meisten Spänearten geeignet. Bei der Auswahl auf die Teilung achten – für große Spänemengen brauchen Sie 100 oder 150 mm.
Kratzbandförderer eignen sich perfekt für feine Späne und Schleifschlamm. Das Band läuft rückwärts und zieht die Späne über eine Schräge. Ideal für Guss oder Messing.
Magnetförderer sind genial für ferromagnetische Späne. Keine beweglichen Teile im Spänefluss bedeutet weniger Verschleiß. Aber Vorsicht: Funktioniert nur bei magnetischen Materialien.
Ein sauberer Kühlschmierstoff ist die halbe Miete. Moderne Filteranlagen schaffen Filterfeinheiten unter 10 Mikrometer. Das mag übertrieben klingen, zahlt sich aber aus: längere KSS-Standzeiten, bessere Oberflächen, weniger Werkzeugverschleiß.
Ölabscheider sind ein Muss. Fremdöle von Führungsbahnen oder Hydraulik ruinieren jeden KSS. Ein guter Skimmer holt das Öl raus und hält Ihren KSS sauber.
Hier wird’s interessant für die Wirtschaftlichkeit. Eine Spänezentrifuge schleudert bis zu 99% des KSS aus den Spänen. Bei 5 Tonnen Spänen im Monat und einem KSS-Wert von 2 Euro pro Liter kommen da schnell 1.000 Euro zusammen.
Brikettierpressen gehen noch einen Schritt weiter. Sie reduzieren das Volumen um 90% und machen aus losen Spänen kompakte Briketts. Die bringen auf dem Schrottmarkt deutlich mehr – oft 30 Euro pro Tonne extra.
Wir bei POS haben das Thema Späne von Anfang an mitgedacht. Unsere Philosophie “Vollausstattung ist unsere Grundausstattung” bedeutet: Sie bekommen alles, was Sie für ein funktionierendes Spanmanagement brauchen, schon ab Werk.
Nehmen Sie unsere CNC-Bearbeitungszentren: Großdimensionierte Späneförderer sind Standard, keine Option. Integrierte Ölabscheider halten den KSS sauber. Effektive Bettspülsysteme – oft mit zwei Pumpen – sorgen dafür, dass keine Späne liegen bleiben.
Bei der POSmill H 500 U geht das noch weiter: Die 5-Achs-Maschine hat spezielle Features für anspruchsvolle Bearbeitungen, wo Späneprobleme besonders kritisch sind. Hochdruck-IKZ? Kann nachgerüstet werden. Mehrfach-Spülsysteme? Bereits integriert.
Ein oft unterschätzter Punkt: Die Maschinensteifigkeit beeinflusst direkt die Spanbildung. Unsere Maschinen sind bis zu 35% steifer als der Wettbewerb. Was bringt das? Weniger Vibrationen bedeuten gleichmäßigere Späne, die sich besser brechen lassen.
Das ist keine Theorie – das merken Sie in der Praxis. Wenn die Maschine ruhig läuft, funktionieren Spanbrecher besser, die Späne sind definierter, und Ihre Förderer haben weniger Probleme.
Hand aufs Herz: Automation ohne zuverlässige Späneentsorgung ist wie Autofahren ohne Bremsen – geht eine Weile gut, dann knallt’s. Unsere POSrobo-Automationssysteme für die mannlose Fertigung sind darauf ausgelegt, auch bei schwierigen Spänen zuverlässig zu arbeiten. Und falls doch mal was klemmt? Unser POS-Service mit 25 Technikern und 65% Direktlösungsquote ist nur einen Anruf entfernt.
Jetzt wird’s konkret. Hier meine erprobten Tipps für besseres Spanmanagement:
Bevor Sie in teure Fördertechnik investieren: Optimieren Sie erst Ihre Zerspanungsprozesse. Die richtigen Werkzeuge und Schnittdaten können Wunder wirken. Ein Werkzeug mit passendem Spanbrecher kostet vielleicht 50 Euro mehr, spart aber tausende Euro an Stillstandszeiten.
Prüfen Sie Ihren KSS regelmäßig. pH-Wert, Konzentration, Fremdölanteil – alles wichtig. Ein gepflegter KSS spült besser, kühlt besser und hält länger. Die 30 Minuten Aufwand pro Woche zahlen sich zigfach aus.
Klingt banal, ist aber kritisch: Auch Späneförderer brauchen Pflege. Reinigen Sie Abstreifer, prüfen Sie Ketten und Bänder, schmieren Sie Lager. Ein kaputter Förderer in der Nachtschicht ist der Albtraum jedes Produktionsleiters.
Ihre Leute an der Maschine sind die ersten, die Probleme bemerken. Schulen Sie sie im Erkennen kritischer Spanformen. Oft reicht eine kleine Parameteränderung, um aus Problemspänen handelbare Späne zu machen.
Führen Sie Buch über Späneprobleme. Welche Materialien machen Ärger? Bei welchen Werkzeugen gibt’s Probleme? Diese Daten sind Gold wert für systematische Verbesserungen.
Lassen Sie uns Klartext reden: Was bringt’s unterm Strich?
Bessere KSS-Filtration: Investition 10.000 Euro. Einsparung durch längere KSS-Standzeiten, weniger Werkzeugverschleiß und reduzierte Stillstände: 6.000 Euro pro Jahr. Amortisation in 1,7 Jahren.
Effizienter Späneförderer: Bei täglich einer Stunde Produktivitätsverlust durch manuelle Späneentsorgung rechnet sich die Investition oft schon nach wenigen Monaten. Die gewonnene Produktionszeit summiert sich über das Jahr zu beachtlichen Beträgen.
Spänebrikettierung: Bei 5 Tonnen Spänen monatlich und Mehrerlösen plus KSS-Rückgewinnung von 12.000 Euro jährlich amortisiert sich eine 35.000-Euro-Presse in knapp 3 Jahren.
Die Rechnung geht auf – wenn Sie es richtig machen. Wichtig: Betrachten Sie immer das Gesamtsystem, nicht nur Einzelkomponenten.
Spanmanagement ist kein Hexenwerk, aber es braucht System. Fangen Sie mit einer ehrlichen Bestandsaufnahme an: Wo verlieren Sie Zeit und Geld durch Späne? Dann gehen Sie schrittweise vor – erst die günstigen Optimierungen, dann gezielte Investitionen.
Die gute Nachricht: Sie müssen das nicht alleine machen. Mit der richtigen Maschinenbasis – wie unseren vollausgestatteten POS-Maschinen – haben Sie schon die halbe Miete. Und wenn’s mal hakt, ist kompetente Hilfe nur einen Anruf entfernt.
Denken Sie daran: Jede Minute, die Ihre Maschine wegen Späneproblemen steht, ist verlorenes Geld. Aber jede Minute, die sie dank gutem Spanmanagement durchläuft – auch nachts und am Wochenende – ist bares Geld in Ihrer Tasche.
Packen Sie’s an! Ihre Späne warten nicht.
Viel Erfolg und heiße Späne!
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Mein Name ist Michael Helle, begeisterter Maschinenbauer und Inhaber von POS. In unserem Blog gibt es wertvolle Tipps für mittelständische CNC Anwender. Von Lohnfertigung bis Sondermaschinenbau: Für jeden ist etwas dabei – egal, ob Sie auf einer POS oder einem anderen CNC Bearbeitungszentrum arbeiten.
Wir sind POS. CNC Fräsmaschinen Hersteller und Produzent leistungsfähiger Bearbeitungszentren engineered in Germany.
Vollausstattung ist unsere Grundausstattung: Wir haben fast alle denkbaren Optionen bereits in der Standardausstattung unserer CNC Bearbeitungszentren.
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