Sicher spannen, präzise fertigen: Der unterschätzte Hebel für 60.000€ mehr Jahresumsatz

Hand aufs Herz: Wie viel Zeit verbringen Ihre Mitarbeiter täglich damit, Werkstücke zu spannen, auszurichten und wieder umzuspannen? Wenn Sie jetzt innerlich aufstöhnen, sind Sie nicht allein. In der Teilefertigung und Lohnfertigung entscheidet die Werkstückspannung oft über Gewinn oder Verlust – und die meisten Betriebe verschenken hier bares Geld.

Die gute Nachricht: Mit der richtigen Spanntechnik können Sie nicht nur Ihre Rüstzeiten drastisch reduzieren, sondern auch die Qualität Ihrer Teile verbessern und den Werkzeugverschleiß minimieren. Dieser Artikel zeigt Ihnen, wie Sie die Werkstückspannung von der unterschätzten Kostenstelle zum echten Profitcenter machen.

Inhalt

Die wahren Kosten falscher Spanntechnik – Eine Milchmädchenrechnung?

Stellen Sie sich vor, Ihre beste CNC-Fräsmaschine steht vier Stunden am Tag still. Nicht wegen Wartung oder Reparatur, sondern weil Ihr Mitarbeiter Werkstücke umspannt, Vorrichtungen wechselt und neue Nullpunkte antastet. Bei einem Maschinenstundensatz von 85 Euro bedeutet das: 340 Euro gehen täglich verloren. Im Jahr summiert sich das auf über 74.000 Euro – nur für eine einzige Maschine!

Diese Zahlen sind keine Theorie. Sie sind die harte Realität in vielen kleinen und mittleren Fertigungsbetrieben. Der Grund liegt oft in veralteter oder unpassender Spanntechnik. Während moderne Bearbeitungszentren immer schneller und präziser werden, hinkt die Spanntechnik in vielen Betrieben um Jahrzehnte hinterher.

Die versteckten Kostentreiber

Neben den offensichtlichen Stillstandszeiten verursacht ineffiziente Spanntechnik weitere Probleme:

  • Qualitätsmängel durch Vibrationen: Eine unzureichend steife Spannung führt zu Schwingungen während der Bearbeitung. Das Resultat sind schlechte Oberflächen, Maßabweichungen und im schlimmsten Fall Ausschuss.
  • Erhöhter Werkzeugverschleiß: Vibrationen und instabile Spannsituationen belasten die Werkzeugschneiden extrem. Die Standzeiten reduzieren sich um bis zu 50%.
  • Nacharbeit und Reklamationen: Wenn Werkstücke während der Bearbeitung verrutschen oder sich verformen, entstehen teure Nacharbeiten oder Kundenreklamationen.

Ein typischer Lohnfertiger mit fünf CNC-Maschinen kann durch suboptimale Spanntechnik leicht 200.000 Euro Umsatzpotenzial pro Jahr verschenken. Das entspricht oft dem Gewinn eines ganzen Geschäftsjahres!

Der stille Kostenfaktor: Eine ineffiziente Werkstückspannung ist ein oft unterschätzter Kostentreiber. Veraltete Spanntechnik in der CNC-Fertigung führt zu langen Stillstandszeiten und mindert die Produktivität. Durch eine prozesssichere Fertigung und optimierte Abläufe lässt sich dieser Verlust vermeiden und die Effizienz steigern
Der stille Kostenfaktor: Eine ineffiziente Werkstückspannung ist ein oft unterschätzter Kostentreiber. Veraltete Spanntechnik in der CNC-Fertigung führt zu langen Stillstandszeiten und mindert die Produktivität. Durch eine prozesssichere Fertigung und optimierte Abläufe lässt sich dieser Verlust vermeiden und die Effizienz steigern, anstatt teure Maschinenstunden ungenutzt zu lassen.

Spannkraft, Steifigkeit und Wiederholgenauigkeit: Die technischen Grundlagen verstehen

Um die richtige Spanntechnik auszuwählen, müssen Sie die physikalischen Grundlagen verstehen. Keine Sorge – es wird nicht zu theoretisch. Aber diese Kenntnisse helfen Ihnen, teure Fehlentscheidungen zu vermeiden.

Die drei Säulen sicherer Werkstückspannung

1. Die richtige Spannkraft
Viele verwechseln Spannkraft mit Haltekraft. Die Spannkraft ist die Kraft, mit der das Spannmittel das Werkstück aktiv festhält. Sie muss hoch genug sein, um den Bearbeitungskräften standzuhalten, darf aber das Werkstück nicht verformen.

Bei einem hydraulischen Spannstock können Sie die Spannkraft präzise einstellen – typischerweise zwischen 20 und 100 kN. Ein mechanischer Schraubstock erreicht je nach Anzugsdrehmoment bis zu 40 kN. Aber Vorsicht: Mehr ist nicht immer besser! Abhängig von Material, Wandstärke und Spannfläche können bereits Kräfte ab 10 kN Verformungen hervorrufen. Daher sollte die Spannkraft individuell angepasst werden.

2. Maximale Steifigkeit
Die Steifigkeit des gesamten Systems – von der Maschine über das Spannmittel bis zum Werkstück – entscheidet über die erreichbare Präzision. Eine weiche Spannung ist wie ein wackliger Tisch: Sie können noch so vorsichtig arbeiten, das Ergebnis wird nie perfekt.

Die Steifigkeit hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Masse und Konstruktion der Spannvorrichtung
  • Anzahl und Position der Spannstellen
  • Qualität der Kontaktflächen

3. Wiederholgenauigkeit als Schlüssel zur Effizienz
Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Während einfache Schraubstöcke Wiederholgenauigkeiten von 0,1 mm erreichen, schaffen moderne Nullpunktspannsysteme weniger als 0,005 mm. Das klingt nach wenig, macht aber den Unterschied zwischen ständigem Nachmessen und prozesssicherer Fertigung.

Die Physik hinter der Spannung

Grundsätzlich gibt es drei physikalische Prinzipien der Werkstückfixierung:

Kraftschluss: Das klassische Prinzip beim Schraubstock. Reibung hält das Werkstück. Einfach, bewährt, aber begrenzt in der Wiederholgenauigkeit.

Formschluss: Spannvorrichtung und Werkstück greifen geometrisch ineinander. Niederzugspanner nutzen beispielsweise eine V-Nut, um das Werkstück nicht nur zu klemmen, sondern auch definiert zu positionieren.

Stoffschluss: Für spezielle Anwendungen wie das Spannen sehr empfindlicher Teile. Vakuum- oder Magnetspannung arbeiten ohne mechanischen Druck.

anstatt teure Maschinenstunden ungenutzt zu lassen.
Spannkraft, Steifigkeit und Wiederholgenauigkeit – Die 3 Säulen sicherer Werkstückspannung: Um Bauteile sicher zu spannen, sind drei Faktoren entscheidend. Die korrekte Spannkraft verhindert Verzug, maximale Steifigkeit sorgt für Präzision und eine hohe Wiederholgenauigkeit ist die Basis für reduzierte Rüstzeiten. Das Verständnis dieser Grundlagen ist der erste Schritt zur Auswahl der passenden Spannvorrichtung.

Vom Schraubstock zum Nullpunkt: Welche Spannmethode für welche Aufgabe?

Die Auswahl der richtigen Spannmethode ist wie die Wahl des richtigen Werkzeugs: Für jede Aufgabe gibt es eine optimale Lösung. Schauen wir uns die gängigsten Systeme an und wo ihre Stärken liegen.

Der Klassiker: Mechanische Spannung

Der gute alte Maschinenschraubstock hat noch lange nicht ausgedient. Für einfache prismatische Teile in kleinen Stückzahlen ist er oft die wirtschaftlichste Lösung. Moderne Ausführungen mit gehärteten Backen und präziser Führung erreichen durchaus respektable Genauigkeiten.

Vorteile:

  • Geringe Anschaffungskosten
  • Robust und langlebig
  • Flexibel für verschiedene Werkstückgrößen

Nachteile:

  • Lange Rüstzeiten
  • Begrenzte Wiederholgenauigkeit
  • Eingeschränkte Zugänglichkeit bei 5-Achs-Bearbeitung

Die Kraftpakete: Hydraulische Spannsysteme

Wenn es um maximale und konstante Spannkräfte geht, führt kein Weg an hydraulischen Systemen vorbei. Sie sind die erste Wahl für die Schwerzerspanung und große Werkstücke im Sondermaschinenbau.

Die kontrollierte Spannkraft über Öldruck garantiert reproduzierbare Bedingungen. Das ist besonders wichtig bei der Bearbeitung von Gussteilen oder Schweißkonstruktionen, wo hohe Zerspanungskräfte auftreten.

Die Spezialisten: Vakuum- und Magnetspannung

Für flache, dünnwandige oder empfindliche Werkstücke sind diese berührungslosen Spannmethoden oft die einzige Lösung. Eine umfassende Übersicht der verschiedenen Werkstückspannsysteme zeigt, dass gerade in der Elektronik- oder Medizintechnikfertigung diese Systeme unverzichtbar sind.

Vakuumspannung:

  • Ideal für nicht-magnetische, flache Teile
  • Keine Verformung durch mechanischen Druck
  • Vollständig freie Bearbeitung der Oberseite

Magnetspannung:

  • Für ferromagnetische Werkstoffe
  • Sekundenschneller Werkstückwechsel
  • Achtung: Wärmeentwicklung bei langen Bearbeitungszeiten beachten! Bei längeren Bearbeitungszeiten kann die Wärmeentwicklung zu thermischen Verformungen führen. Eine kontrollierte Bearbeitungstemperatur oder Zwischenpausen zur Abkühlung sind deshalb empfehlenswert.

Der Game-Changer: Nullpunktspannsysteme

Hier wird es richtig interessant für alle, die ihre Produktivität steigern wollen. Nullpunktspannsysteme revolutionieren die Art, wie wir über Rüstzeiten denken. Das Prinzip ist genial einfach: Die eigentliche Spannvorrichtung wird außerhalb der Maschine vorbereitet. In der Maschine erfolgt nur noch das blitzschnelle Einwechseln über präzise Spannbolzen.

Die Vorteile sind beeindruckend:

  • Rüstzeitreduzierung um bis zu 90%
  • Wiederholgenauigkeit unter 5 μm
  • Perfekt für die Automatisierung geeignet
  • Hauptzeitparalleles Rüsten möglich

Wichtig ist jedoch die exakte Montage und regelmäßige Reinigung der Spannbolzen, um die angegebene Wiederholgenauigkeit dauerhaft sicherzustellen.

Moderne Systeme kommunizieren sogar über IO-Link mit der Maschinensteuerung. Sie melden den Spannzustand und die anliegende Spannkraft in Echtzeit. Die aktuellen Entwicklungen bei Smart Chucks und IO-Link-Integration zeigen, wohin die Reise geht: intelligente Spannsysteme, die aktiv zur Prozessoptimierung beitragen.

Spannkraft
Vom Schraubstock zum Nullpunkt – Für jede Aufgabe die optimale Spannmethode:Die moderne Spanntechnik bietet für jede Anforderung die passende Lösung. Während ein klassischer Schraubstock für Einzelteile ideal ist, ermöglicht hydraulisches Spannen höchste Kräfte. Für die Automatisierung in der Teilefertigung und maximale Effizienz ist ein Nullpunktspannsystem oft die beste Wahl, um eine prozesssichere Fertigung zu gewährleisten.

Der Praxistest: So amortisiert sich ein Nullpunktspannsystem in unter 2 Monaten

Jetzt wird es konkret. Rechnen wir gemeinsam durch, warum die Investition in moderne Spanntechnik eine der besten Entscheidungen für Ihren Betrieb sein kann.

Das Rechenbeispiel aus der Praxis

Nehmen wir einen typischen Lohnfertiger:

  • 3-Achs-Bearbeitungszentrum im 1-Schicht-Betrieb
  • 4 Rüstvorgänge pro Tag
  • Manuelle Rüstzeit: 60 Minuten pro Vorgang
  • Maschinenstundensatz: 85 Euro

Status Quo ohne Nullpunktspannsystem:

  • Tägliche Rüstzeit: 4 Stunden
  • Kosten Maschinenstillstand: 340 Euro/Tag
  • Jahreskosten (220 Arbeitstage): 74.800 Euro

Mit Nullpunktspannsystem:

  • Rüstzeit in der Maschine: 5 Minuten
  • Tägliche Rüstzeit: 20 Minuten
  • Gewonnene Produktivzeit: 3,67 Stunden/Tag
  • Zusätzliches Umsatzpotenzial: 311,95 Euro/Tag
  • Jahrespotenzial: 68.629 Euro

Bei einer Investition von 10.000 Euro für die Grundausstattung ergibt sich:

  • Amortisationszeit: 1,75 Monate
  • ROI nach einem Jahr: 586%

Diese Zahlen sind keine Fantasie. Sie basieren auf realen Erfahrungen aus der Praxis. Und dabei haben wir noch nicht einmal die Qualitätsverbesserungen und reduzierten Werkzeugkosten eingerechnet!

Der nächste Schritt: Automation

Wenn Sie das Nullpunktspannsystem etabliert haben, ist der Weg zur Automation nicht mehr weit. Mit kompakten Automationslösungen wie POSrobo für KMU können Sie die Produktivität nochmals steigern.

Ein 5-Achs-Bearbeitungszentrum mit Roboterbeladung kann problemlos 16-20 Stunden am Tag produzieren. Die zusätzlichen 6 Stunden Nachtschicht und 12 Stunden am Wochenende bedeuten:

  • 42 zusätzliche Produktivstunden pro Woche
  • Bei 110 Euro Maschinenstundensatz: 4.620 Euro Mehrerlös pro Woche
  • Jahrespotenzial: über 220.000 Euro

Die Investition von 75.000 Euro amortisiert sich in etwa 4 Monaten!

Die weichen Faktoren

Neben den harten Zahlen profitieren Unternehmen von weiteren Vorteilen:

Aus Unternehmenssicht:

  • Höhere Liefertreue durch kürzere Durchlaufzeiten
  • Zugang zu anspruchsvolleren, margenstarken Aufträgen
  • Attraktivität als Arbeitgeber für qualifizierte Fachkräfte steigt

Aus Mitarbeitersicht:

  • Deutliche Reduzierung der körperlichen Belastung
  • Mehr Zeit für wertschöpfende und anspruchsvolle Tätigkeiten
  • Höhere Arbeitszufriedenheit durch den Einsatz moderner Technologie
Steifigkeit und Wiederholgenauigkeit – Die 3 Säulen sicherer Werkstückspannung: Um Bauteile sicher zu spannen
Der Praxistest – ROI in unter 2 MonatenDie Investition in ein Nullpunktspannsystem zahlt sich extrem schnell aus. Indem die Rüstzeit oft um bis zu 90 % reduziert wird, lässt sich die Maschinenlaufzeit maximieren. Dieses Beispiel zeigt, wie eine moderne Werkstückspannung nicht nur die Effizienz steigert, sondern auch einen hohen Return on Investment erzielen und so die Weichen für die Automatisierung der Teilefertigung stellen kann.

Die richtige Maschine als Fundament: Warum Steifigkeit bei der Spanntechnik beginnt

Die beste Spannvorrichtung nützt nichts auf einer wackeligen Maschine. Deshalb beginnt prozesssichere Spanntechnik bereits bei der Maschinenkonstruktion. Hier zeigt sich, warum durchdachte Ingenieurskunst den Unterschied macht.

Masse macht’s: Der Steifigkeitsvorteil

Eine steife Maschinenbasis ist das A und O für präzise Bearbeitung. Während viele Hersteller bei der Konstruktion sparen, setzen moderne Bearbeitungszentren für die profitable Teilefertigung auf schweren Meehanite-Stahlguss. Das bedeutet bis zu 30% mehr Masse als bei vergleichbaren Wettbewerbsmodellen.

Diese zusätzliche Masse ist kein Selbstzweck:

  • Bessere Schwingungsdämpfung
  • Höhere Prozessstabilität
  • Längere Werkzeugstandzeiten
  • Bessere Oberflächengüten

In der Praxis bedeutet das: Sie können mit höheren Schnittparametern arbeiten, ohne dass die Maschine ins Schwingen gerät. Das spart Zeit und schont die Werkzeuge.

Zukunftssicher durch Standardausstattung

Ein oft übersehener Punkt: Die Vorbereitung auf zukünftige Erweiterungen. Wenn alle CNC Maschinen standardmäßig mit einer pneumatischen Schnittstelle (“Druckluft am Maschinentisch”) ausgestattet sind, können Sie jederzeit ein pneumatisches Nullpunktspannsystem nachrüsten – ganz ohne aufwendige Umbauten.

Diese vorausschauende Konstruktion spart nicht nur Geld, sondern auch Zeit. Statt tagelanger Maschinenstillstände für Nachrüstungen installieren Sie neue Spannsysteme in wenigen Stunden.

Sicherheit geht vor: Der integrierte Kollisionsschutz

Besonders bei der 5-Achs-Bearbeitung mit komplexen Spannaufbauten ist die Kollisionsgefahr real. Ein Crash zwischen Spindel und Spannvorrichtung kann schnell 20.000 Euro und mehr kosten – von den Ausfallzeiten ganz zu schweigen.

Moderne 5-Achs-Bearbeitungszentren mit integriertem passiven Kollisionsschutz als Standardausstattung bieten hier entscheidende Sicherheit. Diese “eingebaute Versicherung” absorbiert die Aufprallenergie und verhindert schwere Schäden an der Spindel.

Für Ihre Mitarbeiter bedeutet das: Sie können neue Programme entspannter einfahren und die volle Leistungsfähigkeit der 5-Achs-Bearbeitung nutzen, ohne ständig Angst vor teuren Crashs haben zu müssen.

sind drei Faktoren entscheidend. Die korrekte Spannkraft verhindert Verzug
Prozesssichere Spanntechnik beginnt bei der Maschinenkonstruktion:Eine prozesssichere Werkstückspannung beginnt mit einer steifen Maschinenkonstruktion. Eine massive Basis sorgt für Schwingungsdämpfung und ermöglicht es, ein Werkstück ohne Verzug zu spannen. Integrierte Schnittstellen und ein Kollisionsschutz sind entscheidend, um moderne Spannmittel wie einen 5-Achs-Spanner oder ein Nullpunktspannsystem sicher und effizient zu nutzen.

Schritt für Schritt zur optimalen Spanntechnik – Ihre Roadmap

Sie sind überzeugt, dass Ihre Spanntechnik ein Update braucht? Sehr gut! Hier ist Ihre konkrete Anleitung für die erfolgreiche Modernisierung.

Schritt 1: Die ehrliche Bestandsaufnahme

Bevor Sie investieren, müssen Sie wissen, wo Sie stehen. Nehmen Sie sich einen Tag Zeit für diese Analyse:

1. Messen Sie Ihre aktuellen Rüstzeiten

  • Von “letzter Span altes Teil” bis “erster Span neues Teil”
  • Dokumentieren Sie jeden Handgriff
  • Identifizieren Sie die größten Zeitfresser

2. Berechnen Sie die wahren Kosten

  • Maschinenstillstand × Stundensatz = direkte Kosten
  • Addieren Sie Personalkosten für das Rüsten
  • Schätzen Sie Folgekosten durch Qualitätsmängel

3. Analysieren Sie Ihr Teilespektrum

  • Welche Geometrien dominieren?
  • Wie groß sind typische Losgrößen?
  • Welche Toleranzen müssen Sie einhalten?

Schritt 2: Die richtige Technologie wählen

Basierend auf Ihrer Analyse treffen Sie die Technologieentscheidung:

Für Lohnfertiger mit vielen Kleinserien:
Nullpunktspannsystem als Basisinvestition. Starten Sie mit einer Maschine und standardisierten Paletten für Ihre häufigsten Spannaufgaben.

Für Sondermaschinenbauer:
Modulare Spannsysteme mit hydraulischen Komponenten. Die Flexibilität steht hier im Vordergrund.

Für Spezialbereiche (Dünnwand, Elektronik):
Prüfen Sie spezielle Spannstrategien für dünnwandige und empfindliche Bauteile. Oft ist eine Kombination verschiedener Technologien sinnvoll.

Schritt 3: Klein anfangen, systematisch ausbauen

Der größte Fehler wäre, alles auf einmal umstellen zu wollen. Starten Sie mit einem Pilotprojekt:

  1. Wählen Sie Ihre produktivste Maschine
  2. Installieren Sie das neue System
  3. Schulen Sie Ihre Mitarbeiter gründlich
  4. Messen Sie die Verbesserungen
  5. Nutzen Sie die Erfahrungen für den Rollout

Schritt 4: Die Mitarbeiter mitnehmen

Neue Technik ist nur so gut wie die Menschen, die sie bedienen. Investieren Sie in Schulungen und schaffen Sie Akzeptanz:

  • Zeigen Sie die Vorteile für jeden Einzelnen auf
  • Lassen Sie erfahrene Mitarbeiter zu Multiplikatoren werden
  • Feiern Sie erste Erfolge gemeinsam

Schritt 5: Kontinuierlich optimieren

Die Installation ist erst der Anfang. Nutzen Sie die gewonnenen Daten:

  • Tracken Sie Rüstzeiten und Maschinenlaufzeiten
  • Identifizieren Sie weitere Optimierungspotenziale
  • Bleiben Sie offen für neue Entwicklungen

Eine detaillierte Anleitung zur schrittweisen Automatisierung des Werkstückwechsels hilft Ihnen bei der weiteren Entwicklung.

maximale Steifigkeit sorgt für Präzision und eine hohe Wiederholgenauigkeit ist die Basis für reduzierte Rüstzeiten. Das Verständnis dieser Grundlagen ist der erste Schritt zur Auswahl der passenden Spannvorrichtung.
Ihre Roadmap zur optimalen Spanntechnik:Die Umstellung auf eine moderne Spanntechnik gelingt mit einem klaren Plan. Von der Analyse der Ist-Situation über die Auswahl der richtigen Spannvorrichtung bis zur schrittweisen Implementierung. Dieser Prozess stellt sicher, dass Sie Werkstücke sicher spannen, die Wiederholgenauigkeit erhöhen und Ihre Fertigung zukunftssicher aufstellen.

Häufig gestellte Fragen zur Werkstückspannung

Die Spannkraft ist die aktiv aufgebrachte Kraft zum Festhalten des Werkstücks – typischerweise 20-100 kN bei hydraulischen Systemen. Die Haltekraft dagegen ist die maximale Belastung vor dem Systemversagen. Die Haltekraft ist stets höher als die Spannkraft und stellt eine wichtige Sicherheitsreserve dar, um bei unerwarteten Belastungen ein Versagen der Spannvorrichtung zu verhindern. Für die Praxis zählt die Spannkraft: Sie muss den Bearbeitungskräften standhalten, ohne nachzulassen oder das Werkstück zu verformen.
Schon ab 2-3 Rüstvorgängen pro Tag und Maschine! Unsere Berechnungen zeigen: Bei einer Investition von 10.000 Euro amortisiert sich das System oft in weniger als zwei Monaten. Der Grund: Jede gesparte Rüstminute ist gewonnene Produktionszeit, die direkt Umsatz generiert.
Hier helfen spezielle Spannmethoden mit großflächiger Kraftverteilung: Vakuumspannplatten für nicht-magnetische Materialien, Magnetspannung für Stahl oder individuell angepasste “weiche” Spannbacken. Auch Niederdruck-Pneumatiksysteme mit einstellbarer Spannkraft sind eine gute Option für empfindliche Bauteile.
Absolut! Das ist sogar sehr sinnvoll. 5-Achs-Spanner heben das Werkstück an und bieten bessere seitliche Zugänglichkeit. So können Sie auch auf 3-Achs-Maschinen mit kürzeren, steiferen Werkzeugen arbeiten. Das reduziert Vibrationen und verbessert die Oberflächenqualität deutlich.
Das ist der Schlüssel zur Effizienz: Während Ihre Maschine noch den aktuellen Auftrag bearbeitet, bereiten Sie das nächste Werkstück bereits außerhalb vor. Der eigentliche Wechsel dauert dann nur Sekunden. So minimieren Sie teure Maschinenstillstandszeiten auf ein absolutes Minimum.

Zeit für den nächsten Schritt

Die Werkstückspannung ist kein notwendiges Übel, sondern Ihr Schlüssel zu mehr Produktivität und Profitabilität. Die Zahlen sprechen für sich: Mit moderner Spanntechnik können Sie 60.000 Euro und mehr pro Jahr und Maschine zusätzlich erwirtschaften.

Der erste Schritt ist einfach: Analysieren Sie Ihre aktuellen Rüstzeiten. Stoppen Sie die Zeit bei den nächsten zehn Rüstvorgängen. Multiplizieren Sie die Summe mit Ihrem Stundensatz. Diese Zahl zeigt Ihnen Ihr Potenzial.

Moderne Spanntechnik ist keine Raketenwissenschaft. Sie ist eine bewährte Technologie, die sich tausendfach in der Praxis bewährt hat. Die Frage ist nicht, ob Sie investieren sollten, sondern wann Sie damit anfangen.

Packen Sie es an! Ihre Wettbewerber schlafen nicht, und jeder Tag ohne optimierte Spanntechnik kostet Sie bares Geld. Nutzen Sie die Chance, Ihre Fertigung auf das nächste Level zu heben.

Viel Erfolg und heiße Späne!

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